„Circular Economy, Ressourcenschonung und Energieeffizienz sind Themen, die in aller Munde sind. Als Maschinenbauer sehen wir uns in der Pflicht, unseren Kunden Extrusionskonzepte zu liefern, die den damit verbundenen modernen Anforderungen gerecht werden. Und genau das stellen wir auf der diesjährigen K mit innovativen Einzelkomponenten eindrucksvoll unter Beweis“, verspricht Gerold Schley, Geschäftsführer der battenfeld-cincinnati-Gruppe, die ihren diesjährigen Messeauftritt ganz unter das neue Firmenmotto „Sustainable Solutions Worldwide“ stellt.
Die weltweite Verfügbarkeit ihrer Maschinenkonzepte realisiert battenfeld-cincinnati mit fünf Produktionsstandorten in Kempen und Bad Oeynhausen in Deutschland, Wien in Österreich, Shunde in China sowie McPherson in den Vereinigten Staaten und weiteren Vertriebsstandorten in Brasilien, Japan und Russland. So sind sowohl international einheitliche Extrusionslinien für die Herstellung von Rohren, Profilen, Folien, Platten und Granulaten garantiert als auch länderspezifische Besonderheiten berücksichtigt. Kaum ein Extrusionsanlagenbauer verfügt über einen über 75-jährigen Erfahrungsschatz und ein solch breites Produktspektrum für die unterschiedlichsten Anwendungen wie die Unternehmensgruppe battenfeld-cincinnati. Von Ein- und Doppelschneckenextrudern über Werkzeuge, komplettes Downstream-Equipment bis hin zur Steuerung stehen alle Komponenten sowohl einzeln als auch als Nachrüstung sowie optimal aufeinander abgestimmt in einer Komplettlinie zur Verfügung. Sustainable Solutions ist dabei einerseits das Versprechen des Maschinenbauers an seine Kunden für eine nachhaltige Produktion. Diese stellt battenfeld-cincinnati bei allen Neu- und Weiterentwicklung dadurch sicher, dass viel Wert auf kurze Rüst- und Spülzeiten, eine schonende und präzise Materialverarbeitung sowie geringe Energie- und Medienverbräuche gelegt wird. Langlebigkeit der Maschinenkomponenten sowie geringe Wartungs- und Reinigungszeiten sind dabei eine Selbstverständlichkeit. Andererseits steht Sustainable Solutions für Extrusionskomponenten, die gleichermaßen flexibel für Neuware wie für Regenerate und Recyclate geeignet sind und somit geschlossene Materialkreislaufe ermöglichen.
Zukunftsfähige Extruder
Aus ihrem breiten Extruderspektrum zeigt battenfeld-cincinnati auf der K gleich mehrere Modelle mit innovativen Besonderheiten. Ideal für die Herstellung technischer Kleinprofile ist der einzigartige Standardextruder, der sich als Cash & Carry-Produkt in den letzten 18 Jahren mit insgesamt 1.200 verkauften Modellen einen festen Platz im Markt erobert hat. Die Neuigkeit zur K heißt alpha plus. Der technisch bewährte und kompakte Plug & Play-Extruder ist anstelle einer einfachen Relaissteuerung mit der BCtouch UX compact ausgerüstet. Basis für die neue Steuerung mit 12‘‘-Display bildet die ausgereifte Steuerungslösung BCtouch UX, die sich ohne Vorkenntnisse einfach und intuitiv bedienen lässt. In die compact-Steuerung ist eine Hochleistungs-Temperaturüberwachung integriert, die vor allem bei temperatursensitiven Rohstoffen von Vorteil ist. Optional lassen sich zwei gravimetrische Dosiersysteme integrieren, um Energie- und Materialkosten zu minimieren.
Neben dem alpha plus 60-25 B steht auf dem Messestand ein solEx NG 75-40D. Den Hochleistungs-Einschneckenextruder charakterisieren drei Vorteile: enorme Schmelzehomogenität, geringe Schmelzetemperaturen und geringer Energieverbrauch. Mit diesen Charakteristika ist der Extruder ein ideales Beispiel für Sustainable Solutions. Es handelt sich einerseits um einen sehr langlebigen Extruder, der sich durch einen geringen Verschleiß und somit einen geringen Wartungsaufwand auszeichnet und andererseits sorgt er mit seinen verfahrenstechnischen Vorteilen für eine hohe Endproduktqualität, geringen Ausschuss und minimierten Ressourcenverbrauch. Die optimierte Verfahrenseinheit der New Generation (NG) erlaubt ein breites Prozessfenster und eine Steigerung der spezifischen Ausstoßmenge, selbst bei der Verarbeitung hoher Mahlgutanteile. Dank gleicher Grundkonstruktion und Antriebseinheit lässt sich die neue Verfahrenseinheit auch problemlos auf einem älteren solEX-Modell nachrüsten. Ebenfalls eine nachhaltige Lösung. Die NG-Technologie ist so überzeugend, dass battenfeld-cincinnati sie ab sofort auch für die Einschneckenextruder-Baureihe uniEX anbietet, auch hier ist eine Nachrüstung möglich.
Der Starextruder 120 rundet die Einzelextruder-Präsentationen ab. Mit diesem bietet der Maschinenbauer battenfeld-cincinnati ein eigenes Maschinenkonzept speziell für die Verarbeitung von PET an. Die Grundkonstruktion des Extruders bildet ein Einschneckenextruder, seine Besonderheit ist das Planetwalzen-Mittelteil. In diesem wird der Schmelze-strom in sehr dünne Schichten ausgewalzt, so dass eine enorm große Schmelzeoberfläche entsteht, die sich perfekt entgasen und dekontaminieren lässt. Im Starextruder kann somit ebenso gut nicht vorgetrocknete Neuware wie jede Form von Recyclingware verarbeitet werden, was ein entsprechendes FDA-Approval bestätigt.
Grundsätzlich sind die Möglichkeiten, die dieses System insbesondere im Bereich der Circular Economy bieten kann, bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Wie bereits zahlreiche Versuche gezeigt haben, lassen sich neben PET auch andere Materialien sehr gut mit diesem Maschinenkonzept verarbeiten und dekontaminieren.
Für Rohre mit engen Toleranzen
Der eigene Werkzeugbau von battenfeld-cincinnati garantiert ausgereifte Lösungen zur Herstellung von Halbzeugen. Mit dem Fast Dimension Change (FDC)-Rohrkopf, der eine automatische Umstellung der Rohrdimension bei laufender Produktion erlaubt und zwei neuen PVC-Rohrköpfe vom Typ Spider NG sind auf dem Messestand gleich drei Modelle aus dem Rohrbereich zu sehen. Die beiden Spider-Köpfe, ein Mono- und ein 3-Schicht-Kopf gehören genau wie der gezeigte Extruder solEX zur New Generation und warten mit einem optimierten Layout auf. Die ersten Werkzeuge sind bereits bei Kunden im Einsatz und überzeugen auf ganzer Linie mit einem geringen Materialverbrauch und engen Toleranzen. Im 3-Schicht-Kopf wird die Mittelschicht des Rohres weiterhin über eine Stegdornhaltergeometrie geführt, während die Geometrie für die Außenschicht komplett überarbeitet ist. Zu den weiteren Vorteilen der neuen Geometrie gehört ein gutes Spülverhalten, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn sowohl klassische PVC-Rohre mit geschäumter Mittelschicht als auch hochgefüllte Kompaktrohre sowie Rohre mit Regrind-Mittelschicht hergestellt werden.
Die Präsentation der beiden neuen Spider-Rohrköpfe erfolgt auf der K direkt in Kombination mit passenden Extrudern. Während der Mono-Spider-Kopf an den konischen Doppelschneckenextruder conEX NG 65 angeflanscht ist, handelt es sich beim Praxisbeispiel mit 3-Schicht-Rohrkopf Spider NG 160-3 um eine besonders platzsparende Huckepack-Lösung. Zu sehen ist ein conEX NG 54 auf dem parallelen Doppelschneckenextruder twinEX 93-34 R.
Ein besonderes Highlight - ebenfalls für die Rohrherstellung - ist auf dem diesjährigen Messestand der Direkt-Trennautomat (DTA) 160. Mit der neuen Ablängeinheit lassen sich Polyolefin- und PVC-Rohre nicht nur besonders exakt, sondern auch sauber und schnell auf die gewünschte Länge bringen. Clou der neuen spanlos arbeitenden Einheit ist, dass sie ohne jede Hydraulik auskommt. Hauptvorteil dadurch ist das geringe Gewicht, das rund 60 % niedriger ist als das eines herkömmlichen Systems. Dies erleichtert zum einen das Handling für den Mitarbeiter in der Produktion, zum anderen ermöglicht es deutlich schnellere Bewegungen des Trennkopfes und erlaubt somit auch Kurzlängen.
Gerüstet für Industrie 4.0
Auf Wunsch rundet battenfeld-cincinnati jede Maschinenlösung mit der intuitiv zu bedienenden Steuerung BCtouch UX ab. Diese hat sich bereits weltweit bewährt und überzeugt mit ihrer übersichtlichen Darstellung. Alle konkreten Maschineneinstellungen einer Rezeptur sind in der Steuerung hinterlegt und stellen sich bei einem Wechsel sofort wieder ein. Ergebnis ist die nahezu sofortige Gutproduktion, die zusammen mit der reproduzierbaren Produktqualität Garant für hohe Effizienz und geringen Ausschuss ist. Zusammen mit der Steuerung ist ab sofort ein ganzes Maßnahmenpaket erhältlich, das den Einstellaufwand an der Extrusionsanlage weiter reduziert und das Arbeiten erleichtert. Beispiele sind eine Zentrierhilfe für Rohrköpfe oder die Positionseinstellung des Glättwerksspaltes bei der Folien- und Plattenextrusion. Als besonderer Clou wird auf der diesjährigen K der sogenannte „Dash“- Button vorgestellt, der dem Kunden bei etwaigen Fragen und Problemen die direkte Kontaktaufnahmen mit dem Serviceteam erlaubt. Vorteil ist, dass die notwendigen Basisinformationen der Maschine direkt übermittelt werden, so dass eine schnelle Lösung gefunden werden kann und die Stillstandszeit minimiert wird. Last but not least testet battenfeld-cincinnati derzeit in einem Pilotprojekt die Möglichkeit Kundendaten sicher in einer Cloud abzuspeichern, um die Schnelligkeit und Präzision der Unterstützung noch weiter zu steigern.